Referenzrahmen für digitale Kompetenzen für Mitarbeitende in kirchlichen Kontexten

ChurchDigiComp 1.0

Hintergrund

Die digitale Transformation bestimmt mehr und mehr die Lebenswirklichkeit der Menschen. Wenn Kirche ihrem Auftrag der Kommunikation des Evangeliums gerecht werden will, dann braucht es digitale Kompetenz in der Breite. Der folgende Entwurf versucht zu bestimmen, welche konkreten Kompetenzen Mitarbeitende in kirchlichen Kontexten dazu brauchen - egal ob sie beruflich oder ehrenamtlich mitarbeiten.

Ziele

  1. Mitarbeitende in kirchlichen Kontexten wissen, welche Kompetenzen sie aufbauen wollen, um sinnvoll ihrem Auftrag nachzukommen.
  2. Menschen in Leitungsverantwortung wissen, auf welche Kompetenzen hin sie Mitarbeitende unterstützen können.
  3. Anbieter von Fort- und Weiterbildungen können Fortbildungen planen, um die jeweiligen Kompetenzen zu erreichen.

Er wird herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Jugend in Deutschland, der Domberg Akademie des Erzdiözese München-Freising und dem Studienzentrum für evangelische Jugendarbeit in Josefstal. Der Kompetenzrahmen ist eine Arbeitshilfe und Angebot zum Gespräch mit anderen. Er ist darauf ausgelegt, weiterentwickelt zu werden. Weitere Einrichtungen und Einzelpersonen sind eingeladen zu kommentieren. Periodisch wird eine neue Ausgabe vorgelegt werden.

Zielgruppe

Dieser Referenzrahmen wurde in der Kinderund Jugendarbeit entwickelt. Er kann gut in der weiteren kirchlichen Bildungs- und Gemeindearbeit verwendet werden. Dabei ist der Kontext zu beachten. Für manche Arbeitsbereiche und Stellen können Anpassungen notwendig sein.

Aufbau

Der Kompetenzrahmen teilt sich in sieben Kompetenzbereiche mit 29 Einzelkompetenzen auf. Diese Kompetenzen sollen ehrenamtliche und berufliche Mitarbeitende in der Kirche befähigen, das Evangelium von Jesus Christus in der Lebenswelt der Menschen zu kommunizieren. Dies geschieht, im Gespräch über den Glauben in der Vielfalt der Formen, in Bildungsprozessen, im gemeinschaftlichen Feiern und im praktischen Helfen und Unterstützen. Drei Kompetenzstufen geben an, wie die jeweilige Kompetenz beherrscht wird. Dies ermöglicht den einzelnen Mitarbeitenden, sich selbst einzuschätzen und entsprechende eigene Lernziele zu setzen. Darüber hinaus können Menschen in Leitungspositionen bestimmen, welche Stufe von Kompetenz für die jeweilige Aufgabe notwendig ist.

Die drei Kompetenzstufen sind:

A. Einstieg: In der Einstiegsstufe entsteht wesentliches Grundwissen und erstes Problembewusstsein im Feld, das Reflexion ermöglicht.


B. Anwendung: Menschen auf dieser Stufe haben das notwendige Grundwissen über die Kompetenz und sind in der Lage, die Kompetenz sicher anzuwenden und reflektieren.


C. Expertise: Auf dieser Stufe gelingt es, kreativ Aspekte zu verknüpfen, vertieft zu reflektieren
und andere anzuleiten.


Neben der individuellen Selbsteinschätzung lassen sich die Kompetenzen und Kompetenzstufen auch in der Organisationsentwicklung nutzen. So könnte ein Kirchenkreis als Ziel ausgeben, dass bis 2025 alle kirchlich Mitarbeitenden die Stufe „A“ erreicht haben und außerdem 50% der Mitarbeitenden die Stufe „B“ in allen Kompetenzbereichen, usw.


Wir werden einfach umzusetzende Online-Tools entwickeln, um die Selbsteinschätzung in den Kompetenzen zu unterstützen.

Der Kompetenzrahmen

Zur Kommunikation des Evangeliums im digitalen Wandel braucht es:


1. Digitale Grundbildung
2. Digitale Lebenswelten kennen
3. Digitales Handeln reflektieren: thelogisch, ethisch, pädagogisch
4. Digital gestalten
5. Kritische Digitalkompetenz fördern
6. Verantwortlich und rechtskonform handeln
7. Digital leiten und verwalten

1. Digitale Grundbildung

Kirchliche Mitarbeitende, die digitale Geräte nutzen, brauchen eine digitale Grundbildung, die für alle Bürger*innen wichtig sind. Diese findet eine gute und anerkannte Zusammenfassung in dem Referenzrahmen für Digitale Kompetenzen der EU (DigComp 2.1)

Im ChurchDigiComp werden die besonders relevanten Kompetenzen für kirchliche Mitarbeitende wiederholt.

2. Digitale Lebenswelt kennen

Kirchliche Mitarbeitende stehen den digitalen Lebenswelten junger und älterer Menschen nicht fremd gegenüber, sondern können sich in ihnen sicher bewegen.

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3. Digitales Handeln reflektieren: theologisch, ethisch, pädagogisch

Kirchliche Mitarbeitende reflektieren digitale Technik und digitale Lebenswelten nach theologischen, ethischen und pädagogischen Kriterien.

4. Digital gestalten

Kirchliche Mitarbeitende können pädagogische Anliegen und Gottes gute Botschaft aktiv in die digitale Lebenswelt einbringen.

5. Kritische Digitalkompetenz fördern

Kirchliche Mitarbeitende unterstützen Kinder, Jugendliche, Erwachsene und ältere Menschen, sich aktiv, sicher und wohlbehalten in der digitalen Lebenswelt zu bewegen.

6. Verantwortlich und rechtskonform handeln

Für kirchliche Mitarbeitende ist es selbstverständlich, dass sie auch in der digitalen Welt verantwortungsbewusst, sicher und rechtskonform handeln.

7. Digital leiten und verwalten

Kirchliche Mitarbeitende nutzen digitale Technik, um die Partizipation von Menschen in kirchlichen Entscheidungen zu erhöhen und Verwaltungsvorgänge einfach und effizient zu gestalten.

Herausgeber*innen:

Förder*innen:

Erstellung des Referenzrahmens

Der Referenzrahmen wurde in vier Schritten erstellt:


  • Onlinebefragung von 361 Mitarbeitenden in der evangelischen Kinder- und Jugendarbeit bundesweit. Dabei wird deutlich, dass die Befragten eine breite digitale Kompetenz für die kirchliche Arbeit für notwendig halten (https://josefstal.de/digitale-kompetenz-jugendarbeit/).
  • Erstellung des ChurchDigiComp in Auseinandersetzung mit der einschlägigen Literatur und
    anderen Referenzrahmen.
  • Einarbeitung von Kommentaren von Expert*innen
  • Diskussion des Referenzrahmens in der kirchlichen Öffentlichkeit.

Überarbeitungen werden zu gegebener Zeit folgen.